Umwelt- und Klimaschutz
Bei Messer sind wir bestrebt, unsere eigenen Prozesse kontinuierlich zu verbessern, um unseren Kohlenstoff-Fußabdruck zu minimieren. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Emissionsintensität unserer weltweiten Aktivitäten (Produktion und Logistik) bis 2030 um 40 Prozent im Vergleich zum Basisjahr 2019 zu reduzieren (Scope 1 und Scope 2 nach der marktbasierten Methode). Dieses Verhältnis wird in Kilogramm CO₂-Äquivalent (CO₂e) pro Euro EBITDA ausgedrückt.
Im Jahr 2023 haben wir weitere Fortschritte auf dem Weg zu diesem Ziel gemacht und die Emissionsintensität unserer weltweiten Aktivitäten im Vergleich zu 2022 um 23,4 Prozent auf 3,7 Kilogramm CO₂e pro Euro EBITDA gesenkt. Der Rückgang wurde durch Umsatzwachstum und absolute Emissionssenkungen in Asien und Nord- und Südamerika getrieben. Insgesamt ist es Messer gelungen, die Emissionsintensität seit 2019 um 36,2 Prozent zu senken (2023 gegenüber dem Basisjahr 2019).
Die Treibhausgasemissionen von Messer werden gemäß dem GHG-Protokoll (GHG = Greenhouse Gas / THG = Treibhausgase) berechnet und umfassen direkte Emissionen (Scope 1), indirekte Emissionen aus bezogener Energie (Scope 2) und andere indirekte Emissionen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette (Scope 3). Diese Emissionen werden als CO₂ Äquivalente angegeben.
Im Jahr 2023 blieb die Methode zur Berechnung der Treibhausgasemissionen die gleiche wie im Jahr 2022. Wir haben unsere Scope-2-Emissionen nach einem dualen Ansatz berechnet, der die standortbezogene Methode und die marktbezogene Methode umfasst. Bei der Berechnung unserer Scope-3-Emissionen haben wir uns wie im Jahr 2022 auf 6 der 15 im GHG-Protokoll definierten Kategorien konzentriert.
Im Geschäftsjahr 2023 betrugen die absoluten Treibhausgasemissionen von Messer im Zusammenhang mit seinen weltweiten Produktions- und Logistikaktivitäten (Scope 1 und Scope 2 nach der marktbasierten Methode) 4,74 Millionen metrische Tonnen CO₂e. Das sind 890.000 metrische Tonnen weniger als im Vorjahr, als der vergleichbare Wert bei 5,63 Millionen metrischen Tonnen CO₂e lag. Dieser Rückgang um 15,7 Prozent ist vor allem auf einen Rückgang des Stromverbrauchs und die Verbesserung der Emissionsfaktoren für Strom zurückzuführen.
Messer setzt sich für einen nachhaltigen Umgang mit allen Ressourcen ein, insbesondere mit Energie. Der spezifische Energieverbrauch der eigenen Anlagen, zu denen auch die Luftzerlegungsanlagen (LZA) gehören, soll durch eine bessere Auslastung der bestehenden Produktionsanlagen und gezielte Projekte, die zur nachhaltigen Steigerung der Energieeffizienz beitragen, weiter reduziert werden. Zu diesem Zweck strebt Messer eine Steigerung der Energieeffizienz der Luftzerlegungsanlagen an und hat sich zum Ziel gesetzt, den spezifischen Energieverbrauch der eigenen LZA um 0,7 Prozent pro Jahr zu senken. Darüber hinaus leistet Messer durch den zunehmenden Einsatz von erneuerbaren Energien einen weiteren, wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung und zum nachhaltigen Energieverbrauch.
Schwankungen in der Kundennachfrage sind oft kurzfristig und die entsprechende Einstellung der LZA ist komplex: Neben der für den Energieverbrauch besonders wichtigen Kompressorleistung muss ein Dutzend oder mehr weiterer Parameter eingestellt werden, damit die Anlage reibungslos läuft und die gewünschte Gasqualität liefert. Sie alle im Minutentakt zu optimieren, ist mit einer manuellen Steuerung kaum möglich. Die einzige praktikable Lösung ist ein softwarebasiertes automatisiertes Steuerungssystem. Um Energie zu sparen und noch besser zu nutzen, setzt Messer deshalb in seinen LZA speziell angepasste, fortschrittliche Steuerungssysteme ein, die die Produktion von Gasen in Echtzeit an den tatsächlichen Bedarf der Kunden anpassen, d. h. es wird weder zu wenig noch zu viel Produkt produziert.
Der Wasserverbrauch von Messer ist hauptsächlich mit dem Verbrauch von Wasser zur Kühlung der Kompressoren in den Luftzerlegungsanlagen verbunden. Im Jahr 2023 lag der Wasserverbrauch in der gesamten Gruppe bei 16,6 Millionen Kubikmetern, was 1 Million Kubikmeter weniger ist als im Geschäftsjahr 2022. Der Rückgang steht im Zusammenhang mit einem Produktionsrückgang im Jahr 2023.
Unsere maßgeblichen Produktionsverfahren, das sind die Luftzerlegung, die CO₂-Reinigung und die Verflüssigung, benötigen innerhalb ihrer aktuellen Prozessführung kein Wasser. Primär bei der Verdichtung von Gasen entsteht aber sehr viel Wärme, die in den meisten Anlagen über einen offenen Kühlwasserkreislauf abgeführt wird. Das Kühlwasser nimmt Wärme der jeweiligen Quellen auf und gibt sie über einen offenen Kühlturm in die Atmosphäre ab. Dabei verdunstet ein Teil des Umlaufwassers. Ein weiterer Teil des Wassers wird abgeführt, um das Eindicken nichtlöslicher Bestandteile zu verhindern. Die verdunsteten bzw. abgeführten Wassermengen müssen dem System wieder als Frischwasser zugeführt werden. Daraus ergibt sich der einzige unmittelbare Wasserverbrauch unserer Produktionsverfahren. Die Menge des zugeführten Frischwassers hängt direkt vom Stromverbrauch einer Anlage ab, der bei zwei bis drei Kubikmetern pro Stunde und Megawatt elektrischer Leistung liegt.
Das Engagement von Messer für die Umwelt spiegelt sich in der Implementierung integrierter Umweltmanagementsysteme wider, insbesondere für seine Produktions- und Abfüllanlagen. Im Jahr 2023 waren 84 Produktions- und Abfüllanlagen nach der internationalen Norm ISO 14001 zertifiziert, im Jahr 2022 waren es 61. Anfang 2022 begann Messer Americas mit der Untersuchung möglicher Verbesserungen seines Managementsystems (MMS), einschließlich einer Evaluierung, um sein Umweltmanagementprogramm zu erweitern und es in die bestehende nordamerikanische Matrixzertifizierung ISO 9001 einzubinden. Diese Entscheidung wurde getroffen, um eine bessere Abstimmung mit den Messer-Kunden in Amerika zu erreichen und die Effizienz von Messer zu verbessern, da die Audits für ISO 14001 in unsere bestehenden ISO 9001-Audits integriert werden können. Zwischen 2022 und 2023 unternahm Messer Americas mehrere wichtige Schritte für einen erfolgreichen Übergang und die Erlangung der ISO-Zertifizierung, wie z. B. die Ermittlung des Kundeninteresses, die Durchführung einer Lückenanalyse, die Reorganisation des Managementsystems und der Umweltstruktur sowie die Zusammenarbeit mit mehreren Standorten zur Vorbereitung auf die ersten integrierten Audits. Nach erfolgreichen Audits in der Zentrale und an mehreren Standorten im Jahr 2023 wurde Messer Americas im Oktober 2023 die ISO 14001-Zertifizierung für 52 Standorte in Nordamerika erteilt. Insgesamt sind nun 59 Standorte in Amerika nach ISO 14001 zertifiziert, darunter auch die bereits zertifizierten Standorte in Kolumbien und Brasilien. ISO 14001 ist eine international anerkannte Norm, die Bedingungen festlegt, die Organisationen bei der Einführung, Umsetzung, Aufrechterhaltung und kontinuierlichen Verbesserung von Umweltmanagementsystemen unterstützen. Sie bescheinigt u. a. das Vorhandensein einer Umweltrisikobewertung und eines Plans zur Risikominderung.
Im Jahr 2023 betrug das Abfallaufkommen von Messer in Asien und Europa 18.383 metrische Tonnen, was einem Anstieg von 4,8 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht. Darin enthalten waren 18.038 metrische Tonnen nicht gefährliche Abfälle, von denen 87,8 Prozent recycelt wurden, und 345 metrische Tonnen gefährliche Abfälle, von denen 40,9 Prozent recycelt wurden. Im Rahmen der Umweltmanagementsysteme von Messer haben wir auch im Jahr 2023 gruppenweit Initiativen umgesetzt, um unsere Auswirkungen zu minimieren und Luft-, Boden- und Wasserverschmutzung zu vermeiden.