Zum richtigen Werkstoff das passende Schutzgas
Die zügige Weiterentwicklung bei Grund- und Zusatzwerkstoffen erfordert auch ein entsprechend aufgefächertes Schutzgase-Programm. Dies gilt in gleicher Weise für das WIG- wie auch das MIG-/MAG-Schweißen.
WIG-Schweißen
Überwiegend wird mit Argon geschweißt. Wasserstoff- Zusätze erhöhen erheblich die Leistung, Wasserstoff- Gehalte > 2 % sind jedoch teilweise nur für die mechanisierte Anwendung geeignet. Bei Duplex-Stählen werden Schutzgase mit bis zu 2,5% Stickstoff eingesetzt, um den Austenitanteil im Gefüge sicherzustellen. Auch bei Vollausteniten kann ein Stickstoff-Zusatz die
Einhaltung niedriger Delta-Ferrit-Grenzen gewährleisten. Wasserstoff-Zusätze sind für Duplex-Stähle nicht verwendbar.
Schutzgase zum WIG-Schweißen hochlegierter Stähle nach DIN EN ISO 14175
| Schweiß-Argon 4.6 | I1 | WIG | 
| Argon 4.8 | I1 | WIG | 
| Helium 4.6 | I2 | WIG | 
| Inoxline H2 | R1 | WIG | 
| Inoxline H5 | R1 | WIG | 
| Inoxline H7 | R1 | WIG | 
| Inoxline H20 | R2 | Plasmaschneiden | 
| Inoxline H35 | R2 | Plasmaschneiden | 
| Inoxline He3 H1 | R1 | WIG | 
| Inoxline N2 | N2 | WIG | 
MIG-/MAG-Schweißen
Austenite werden allgemein unter Argon-Mischgas mit 2,5 % CO2-Anteil geschweißt. Sauerstoff kann auch verwendet werden, führt aber zu einer stärker oxidierten Nahtoberfläche. Heliumzusätze von z. B. 15 % erweisen sich in vielen Fällen als besonders wirksam. Dies gilt ganz ausgeprägt sowohl für Duplex-Stähle wie auch für Vollaustenite.
Schutzgase zum MAG-SChweißen austenitischer Stähle nach DIN EN ISO 14175
| 
			 Inoxline He30 H2 C  | 
			
			 Z  | 
			
			 MAG M  | 
		
| 
			 Inoxline He15 C2  | 
			
			 M12  | 
			
			 MAG M  | 
		
| 
			 Inoxline C2  | 
			
			 M12  | 
			
			 MAG M  | 
		
| 
			 Inoxline C3 X1  | 
			
			 M14  | 
			
			 MAG M  | 
		
| 
			 Inoxline X2  | 
			
			 M13  | 
			
			 MAG M  | 
		
| 
			 Ferroline X4  | 
			
			 M22  | 
			
			 MAG M  | 
		
Wurzelschutzgase
In der Regel werden sogenannte Formiergase, in Form von Stickstoff-Wasserstoff-Gemischen, eingesetzt. Die Wasserstoff-Komponente gibt mehr Sicherheit gegen Reste von Luftsauerstoff. Hierzu werden unter Baustellenbedingungen eher höhere Wasserstoff-Gehalte verwendet als in der Werkstatt. Wasserstoff-Zusätze im Wurzelschutzgas finden bei Duplex-Stählen aufgrund neuester Vorschriften keine Anwendung mehr.
Wurzelschutz nach DIN EN ISO 14175
| Formiergas H5 | N5 | 
| Formiergas H8 | N5 | 
| Formiergas H12 | N5 | 
| Formiergas H25 | N5 | 
| Inoxline H2 | R1 | 
| Schweiß-Argon | I1 |